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Ein Arbeitssieg als Hoffnungsschimmer – Was jetzt wirklich zählt

  • 11. Aug.
  • 2 Min. Lesezeit

Nach dem 1:0-Erfolg gegen Schalke 04 herrscht am Betzenberg eine merkwürdige Stille. Statt euphorischer Jubelgesänge dominieren vorsichtige Analysen. Dies ist verständlich, denn der Sieg war kein Offensiv-Spektakel, sondern ein knallharter Arbeitssieg, der durch Disziplin und defensive Stabilität erkämpft wurde. Doch gerade diese Eigenschaften könnten der Schlüssel für eine erfolgreiche Saison sein.


Abwehr als Fundament


Trainer Torsten Lieberknecht hat erkannt, wo die Probleme der letzten Saison lagen. Er hat der Mannschaft ein klares, defensiv orientiertes 5-2-3-System verpasst, das den Spielern Halt gibt. Die neu formierte Dreierkette mit Sirch, Gyamfi und Kim sowie die zusätzliche Absicherung durch Fabian Kunze im defensiven Mittelfeld funktionierte nahezu perfekt. Sie gewannen fast jeden Zweikampf, schlossen die Räume konsequent und machten es Schalke unmöglich, gefährlich vor das Tor zu kommen. Das war eine deutliche Steigerung zu den wackeligen Auftritten der Vergangenheit. Die Roten Teufel zeigten eine neue Mentalität: Das "Zu-Null"-Denken steht jetzt im Vordergrund, und das ist die absolut richtige Herangehensweise, um in der Liga zu bestehen.


Offensiv-Probleme: Zufall statt Strategie


Wo Licht ist, ist auch Schatten. Das Offensivspiel offenbarte weiterhin große Schwächen. Der Siegtreffer kam nicht durch einen cleveren Spielzug zustande, sondern war das Resultat eines clever erarbeiteten Elfmeters von Daniel Hanslik. Das ist bezeichnend: Zu viele Angriffe basieren auf Zufallsprodukten statt auf einem durchdachten Plan. Es fehlte an Tempo, Überraschungsmomenten und der letzten Konsequenz im Abschluss. Der Ausfall von Zielspieler Ivan Prtajin wiegt schwer. Zwar zeigten sich Ansätze von Flexibilität, indem Flügelspieler wie Asta und Haas ins Zentrum zogen, aber das war noch zu wenig, um eine starke gegnerische Defensive auszuhebeln. Neuzugang Naatan Skyttä brachte frischen Wind, was Hoffnung macht, doch es ist klar: Die Offensive muss dringend an ihrer Durchschlagskraft arbeiten.


Was jetzt wirklich zählt: Ruhe bewahren und an den Stellschrauben drehen


Der Sieg gegen Schalke war ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Er hat das Selbstvertrauen gestärkt und gezeigt, dass die Mannschaft kämpfen kann und ein klares Defensivkonzept hat. Jetzt ist es entscheidend, nicht in Hektik zu verfallen. Die Mannschaft befindet sich noch im Umbruch, und solche Prozesse brauchen Zeit.



Fazit


Die nächsten Wochen werden zeigen, ob Kaiserslautern diesen Weg weitergehen kann. Im Pokal gegen Stahnsdorf muss ein souveräner Sieg her, der die Mannschaft beflügelt. In der Liga muss man defensiv weiterhin so stabil stehen, während das Angriffsspiel mutiger und zielstrebiger wird. Wenn die Roten Teufel es schaffen, diese Basis zu nutzen und die Offensive Stück für Stück zu verbessern, kann aus dem vorsichtigen Optimismus eine kleine Erfolgsserie entstehen, die die Euphorie rund um den Betzenberg zurückbringt. Der Grundstein dafür ist gelegt. Jetzt gilt es, weiter hart zu arbeiten und die kleinen Lichtblicke zu nutzen, um zu alter Stärke zu finden.

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