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Skyttä-Gala auf dem Betze: Lautern schießt Kiel mit 4:1 aus dem Stadion

  • 23. Nov.
  • 4 Min. Lesezeit

Der 1. FC Kaiserslautern meldet sich eindrucksvoll zurück und stoppt seine Serie von drei sieglosen Spielen. Beim deutlichen 4:1 gegen Holstein Kiel ist Naatan Skyttä der überragende Mann, der mit einem Dreierpack den Grundstein für den Heimsieg legt.



FCK-Trainer Torsten Lieberknecht reagierte auf die 0:1-Niederlage gegen Hertha und brachte Kapitän Mike Ritter zurück in die Startelf. Für ihn musste der Ex-Kieler Hanslik weichen.

Bei den Störchen nahm Marcel Rapp nur einen Wechsel vor: Müller rutschte neben Kapralik in die Sturmreihe, während Bernhardsson die rechte Außenbahn beackerte.


Höllentempo zu Beginn – Skyttä schlägt sofort zu


Kiel setzte früh ein erstes Ausrufezeichen: Therkelsen kam bereits in der 4. Minute nach schnellem Umschalten zu einer guten Abschlusschance, doch Johansson war auf dem Posten. Diese Gelegenheit wirkte allerdings eher wie ein Weckruf für die Gastgeber. Der FCK übernahm anschließend klar die Kontrolle, presste aggressiv, schob mutig nach und zwang die Gäste immer tiefer in deren Hälfte zurück.

Der Druck zeigte Wirkung. Als Kiel einen eigentlich ungefährlichen Ball nicht sauber klären konnte, reagierte Skyttä am schnellsten. Mit einem blitzschnellen Antritt schnappte der Finne sich den Abpraller und setzte den Ball präzise zum 1:0 in die Maschen (7.).


Der Betze kochte – und noch während Kiel versuchte, sich zu sortieren, folgte der nächste Schlag. Nach einem schnellen Umschaltmoment über mehrere Stationen tauchte Skyttä erneut frei vor dem Tor auf. Eiskalt schob er ins lange Eck ein und brachte Lautern bereits nach elf Minuten mit 2:0 in Front.

Holstein wirkte in dieser Phase völlig überfordert von Lauterns Tempo und der Konsequenz im letzten Drittel. Immer wieder kamen die Roten Teufel mit wenigen Kontakten gefährlich in den Strafraum, während die Defensivformation der Störche ins Wanken geriet. Erst ein Foul von Gyamfi im Sechzehner brachte Kiel zurück ins Spiel: Bernhardsson übernahm die Verantwortung, verwandelte den Strafstoß souverän und stellte auf 2:1 (28.). Danach agierte Kiel mutiger und bekam erstmals etwas Zugriff – während Lautern den zuvor gezeigten Druck minimal herausnahm.


Lautern bleibt effizient – Premierentreffer für Haas


Gerade als Kiel sich langsam wieder ins Spiel arbeitete, setzte der FCK den nächsten Schockmoment. Ein Schuss von Sirch wurde abgefälscht und trudelte quer durch den Strafraum – dort stand der junge Mika Haas goldrichtig. Gedankenschnell spitzelte er den Ball aus spitzem Winkel über die Linie und erzielte so seinen ersten Treffer im Profifußball (37.).

Die Gastgeber hatten damit die alte Dominanz wiederhergestellt. Kiel wirkte nun zunehmend frustriert: Die eigenen Angriffe blieben unsauber, während Lautern mit jedem Vorstoß Gefahr ausstrahlte. Kurz vor der Pause hätten die Störche dennoch verkürzen können, ließen aber gleich zwei aussichtsreiche Möglichkeiten liegen – eine davon vereitelte Johansson mit einem starken Reflex.


Dann sorgte erneut Skyttä für ein Highlight. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte kombinierten sich die Pfälzer mit hohem Tempo nach vorne, der Finne startete in den Strafraum und schloss nach kurzer Ballannahme knallhart ab. Über den Innenpfosten fand der Ball zum dritten Mal an diesem Nachmittag den Weg ins Netz – 4:1 für die Roten Teufel (45.+). Das Stadion stand Kopf, Kiel war konsterniert.


Kiel will, Lautern kontrolliert


Zu Beginn der zweiten Hälfte versuchte Kiel noch einmal alles, um sich zurück ins Spiel zu kämpfen. Prtajin prüfte Johansson früh (48.), zeigte damit aber eher das letzte verzweifelte Aufflackern der Gäste-Offensive. Auf der Gegenseite verpasste Müller die endgültige Entscheidung, als er aus bester Position nur das Außennetz traf – dabei stand das Tor völlig offen (49.).

Dann folgte die Szene, die das Spiel praktisch entschied: Zec grätschte übermotiviert in Ritter hinein. Da der Kieler Verteidiger bereits verwarnt war, blieb dem Schiedsrichter keine Wahl: Gelb-Rot. Von diesem Moment an spielte sich die Partie fast ausschließlich in der Kieler Hälfte ab.


Lautern nutzte die Überzahl klug, kombinierte geduldig und setzte immer wieder Nadelstiche. Mehrfach lag das 5:1 in der Luft – besonders Prtajin hätte den Spielstand noch deutlicher gestalten können, scheiterte jedoch zweimal aus kurzer Distanz. Kiel kämpfte zwar weiter, fand aber keine Lösungen mehr gegen die kompakt stehende FCK-Abwehr.


Historischer Moment: Debüt für Dion Hofmeister


Als das Spiel längst entschieden war und der Betzenberg kollektiv dem Schlusspfiff entgegensehnte, setzte Trainer Torsten Lieberknecht ein Zeichen in Richtung Zukunft: Er brachte den 16-jährigen Eigengewächs Dion Hofmeister für sein erstes Profispiel. Der Moment wurde vom Publikum mit großem Applaus begleitet – und war tatsächlich historisch. Hofmeister ist nun der jüngste Spieler, der je ein Pflichtspiel für den 1. FC Kaiserslautern bestritten hat. Nur Herthas Eichhorn war in dieser Saison der 2. Bundesliga noch jünger.


Der FCK spielte die Schlussphase abgeklärt und souverän herunter, ließ keine gefährlichen Situationen mehr zu und zeigte nach drei enttäuschenden Wochen eine eindrucksvolle Reaktion. Mit Leidenschaft, Tempo und gnadenloser Effizienz dominierte Lautern die Partie und meldete sich überzeugend im oberen Tabellendrittel zurück. Skyttä avancierte mit seinem Dreierpack zum überragenden Mann des Tages, während auch die Nachwuchsspieler ihre Duftmarken setzten.


Kaiserslautern zeigte nach drei enttäuschenden Spielen eine energische Reaktion und gewann in der Deutlichkeit absolut verdient. Skyttä war an diesem Nachmittag nicht zu stoppen, und auch die jungen Spieler setzten Akzente. Mit diesem Erfolg meldet sich der FCK eindrucksvoll im oberen Tabellendrittel zurück. Nächste Woche wartet mit Eintracht Braunschweig ein Gegner aus dem Tabellenkeller. Holstein Kiel empfängt zeitgleich Hertha BSC an der Förde.



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